ist ein künstlerisches Projekt zu alten, teils in Vergessenheit geratenen Nutzpflanzen und zu neuen Formen des Zusammenlebens. Es findet in hohem Maße als kokreativ und kooperativ angelegtes Ausstellungs- und Forschungsprojekt gleichwertig in realen und digitalen Räumen statt. Das Projekt ist ein Prototyp für zukünftige Praxen des zeitgenössischen Kunstbetriebs und der Vermittlung an diverse Publikumsschichten in der Villa Merkel, Galerie der Stadt Esslingen.

Api étoilé bringt diverse Akteure und Institutionen unterschiedlicher Bereiche wie Forschung und Wissenschaft, Landwirtschaft, Volkskunde, Bildende Kunst, Kulturförderung auf Augenhöhe in einen kollaborativen Austausch. Nach einer Phase der Forschung, der intensiven transkulturellen Zusammenarbeit mit Landwirten, Saatgutspezialisten oder diversen Saatgutarchiven und nach einer Phase des Pflanzenanbaus mündet Api étoilé in einer Ausstellung in der Esslinger Villa Merkel. Begleitet etwa durch Symposien, Artist-Talks oder auch Slow Food Verkostungen tradierter Nutzpflanzen macht sie die Villa Merkel und ausgewählte Standorte von Partnerinstitutionen zu Orten der kulturellen und sozialen Begegnung, des Miteinanders, zu Orten für Menschen, Pflanzen und Tiere. Gabriela Oberkofler tritt als Künstlerin in Erscheinung und als Netzwerkerin, die verschiedenste Akteure partizipativ einbezieht.

Seit Anfang des Jahres 2020 ist Gabriela Oberkofler intensiv mit der Recherche zum Projekt beschäftigt. Bereits entstanden ist eine Serie neuer Zeichnungen unter dem Titel Pflanzenpalaver. Diese entwerfen ein neues, vielfältiges und aufschlussreiches Bild von Pflanzen. Sie fokussieren unter anderem auf Besonderheiten im Wachstum der Erbse, auf Abwehrmechanismen der Akazie, auf Mutationen im Wachstum des Mais, auf Stress-Bewältigungsmechanismen der Tomate, auf die Bodenkultur des Mykorrhiza Pilzes, um nur einige Beispiele zu geben. Zudem wurde eine Vielzahl an Maispflanzen ausgegraben und zum Trocknen aufgehängt. Sie werden sich in der Ausstellung als ein hängender Garten präsentieren, den es zu durchstreifen gilt. Er ergänzt die Präsentation des das Saatgutarchivs und wird begleitet durch diverse Videoformate, darunter Interviews mit Expert*innen.